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Lange Zeit galt dieses einzigartige Machwerk zweier guter alter Freunde als verschollen. Beim Ausräumen von Umzugskartons tauchte aber glücklicherweise noch ein zerfledderter Ausdruck auf, sodass jener literarische Erguss der Nachwelt erhalten bleibt, ob sie nun Wert darauf legt oder nicht.

Dieser Text ist nicht für Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.


Warum ich von meiner Berufung zum Metzger abkam


Zuerst dachte ich, Frischfleisch kommt aus der Dose, jedoch in der Schnupperwoche gab man mir ein Schaf und einen Fleischwolf, und als ich zum Metzger meinte, dass nur der Genitalbereich für mich interessant sei, fuhr er mich forsch an:

«Für einen, der Metzger werden will, ist alles von Interesse!» und bedrohte mich mit seiner Stierhodenprothese, worauf das Schaf in seinen Penisköcher (aus echtem Stierfell) sprang und er mit einem grotesken Röcheln zu Boden ging und mit seiner tierischen Erektion, tja, den Metzgerladen überschwemmte.

Und kurz darauf kam die jungfräuliche, entzahnte Daisy (sein Haushund) und beglückte mich mit ihren unergründlichen Hundetiefen, die so tief waren, dass ich ganz darin aufgehen konnte!

Daraufhin erhob sich der Metzgermeister und sagte:

«Soso, das hat bis jetzt noch keiner gewagt!», nahm seinen von der Feuchtigkeit ganz schlaffen Penisköcher und jagte mich zu seinem Weibchen, die, die im Volksmund als gefürchtete schwarze Höhle gern bezeichnet wird!!!

Und sie gestikulierte, und er gestikulierte, und sie masturbierte beidfäustig, woraufhin ich dachte: hoffentlich obliegt sie nicht der Stimulation. Aber zu früh dachte ich leichtsinnig, den Ernst der Lage nicht zu verkennen - denn sie stimulierte wild durch den Raum auf mich zu. Ich dachte mir in dem Moment schon viel, aber schon war sie über mir und flüsterte mir ins Ohr beissend:

«Beiss mir meines Mannes Hoden ab, als Zeichen deiner Omnipotenz und sei ab jetzt mein Zapfhahn, meine Orgasmusspritze - und dann ja dann entführe ich dich in die Liebkosung meiner mit Blei gefüllten Peitsche in mein mit Stacheln (Anmerkung der Autoren: gemeint ist eine eher seltene Art von Stachelkakteen) verkleidetes Himmelbett!» und ich deutete vage an «Nein, nein, ist das denn nicht zu gering als Pfand meiner Unlust», daraufhin der Metzger: «Meiner schwarzen Höhle hat sich ja wohl noch gar keiner verweigert!», und sie: «Otto, komm wir halten ihn uns als luststimulierende Zwirbeldrüse im SYSTEMA EXKREMENTA, da hab ich noch Platz für zwei oder drei weitere», und dann war es DUNKEL.


Aber nur kurz darauf, ich hatte mich bereits mit meinem Schicksal abgefunden (wobei ich mir noch dachte: wie sie das zustande bringt), erinnerte ich mich dunkel an den Traum in meiner ersten Nacht in dieser misslichen Lage... verschwommen sah ich, wie sie ihre Kloake von innen nach aussen stülpte und ein fleischfressender Schließmuskel zum Vorschein kam. Ich fragte damals einen meiner Mitgefangenen, einen weisen Mann, wie wir uns befreien können und er sagte: «Sprich doch das magische apokalyptische Zauberwort aus, du der Bewahrer!»

Und ich sann und sagte: «UNTEN IST NICHT HINTEN» und sie zerplatzte wie eine aufgeblasene fette Pommes, triefend wie ein aufgeplatzter Pickel, gleich der Nachgeburt eines Abgetriebenen.


Es war geschehen und ich stand bei der Vorstellung zu meiner nächsten Berufung: Als CNC-Fräsmaschinen-Schmiermittel-Wart bei Meister Eder.

Eder: «No Bua, glaubst wohl, doszt die Dreherwichse aus der Büchs kummt?»

Ich: «Woas net.»

Eder: «Kimm, I zoags dir.»

Und wir gingen in einen Raum, gefüllt mit unterschiedlich großen Messgefäßen.

Eder: «Tjo, da schau her auf unser Statistik, wer weniger als oan Lita gibt, wird gschmisse.»

Ich (unschludig): «Blut?»

Eder: «Depp, Dreherwichse, und daweil zoag mol dei Gedrehtes.»



© 1983 · C.Koller / M.Bonner

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